Rogue One: A Star Wars Story – Kritik (ohne Spoiler) + Gewinnspiel!

Rogue One - A Star Wars Story - Felicity Jones und Diego Luna

Drehen wir die Uhren ein paar Jahre zurück: Disney kauft LucasArts und es dauert nicht lange, bis eine neue Star Wars-Trilogie angekündigt wird. Damit aber noch nicht genug. Es sollen auch noch Spin-Offs erscheinen, die allesamt in unserer geliebten Galaxie vor langer Zeit spielen sollen. Disney will also ordentlich Profit aus der Marke schlagen, was ja auch abzusehen war.

Die Fans waren gespallten. Ist Star Wars in den Klauen der Mäusefabrik überhaupt gut aufgehoben? Oder war es eine gute Entscheidung, dieses Franchise aus den Fingern von George Lucas zu reißen?

Wie wir ja dieses Jahr bei Ghostbusters sehen konnten, ist ein Shitstorm ein naheliegendes Resultat. Was das Marketing von Star Wars betrifft hat Disney offenbar alles richtig gemacht. Die alten Schauspieler sind nun wieder an Bord?! Es sollen viele handgemachte Effekte zu sehen sein?! Wow! Dann erschien Episode VII und zeigte, dass Star Wars auch im modernen Kino immer noch funktioniert und wir Fans bekamen einen guten Star Wars-Film, der leider zu sehr auf Save gespielt hatte.

Nachdem dies abgehakt war, wandte sich die Aufmerksamkeit nun Rogue One zu. Ein Film, der erzählen soll, wie die Rebellen-Allianz in die Hände der Todessternpläne gekommen ist. Eine gute Prämisse, ohne Frage. Aber wird dieser Film denn auch gut werden? Wird es sich überhaupt wie Star Wars anfühlen ohne Lichtschwert-Duelle? Die wichtigste Frage ist dahingegen: Kann Gareth Edwards nach dieser absoluten Vollkatastrophe namens Godzilla überhaupt im Stande sein einen auch nur halbwegs anständigen Blockbuster auf die Beine zu stellen? In meinen Augen war Godzilla (2014) einer der miesesten Blockbuster der letzten Jahre und ich hätte Schaum gespuckt, hätte Edwards nun noch ein von mir geliebtes Franchise gegen den Baum gefahren. Gott sei Dank blieb das aus und ich sage es gleich zu Beginn: Rogue One hat geliefert!

Rogue One - A Star Wars Story - Felicity Jones

Star Wars: Rogue One – Kritik

Es war wieder pures Star Wars-Feeling und Rogue One übertrifft Episode VII um Längen. Das Herz von Star Wars ist auch sein Artdesign, das ikonische Raumschiff- und Aliendesign und natürlich die Musik. All diese Elemente sagen dem Zuschauer ständig, dass das alles hier im Star Wars-Universum spielt. Anders als bei den Episoden aber, ist das Konzept hier kein Märchen, sondern ein waschechter Kriegsfilm! Star WARS wird also endlich mal seinem Namen gerecht. Dieser Film bietet mir Motive, die ich mir immer gewünscht habe. Ein Stormtrooper, der erschöpft und voller Dreck stumm da sitzt , die Angst, die normale Menschen / Aliens vor dem Torror des Imperiums verspüren, und wenn Schubdüsen die Figuren einfach weg schleudern. Man hat es geschafft Star Wars in ein einen ordentlichen Kriegsfilm zu verwandeln und genau das ist es, was viele Fans so lange wollten.

Es sind die Dimensionen, die Rogue One so perfekt gemeistert hat. Als Zuschauer spürt man die Masse eines ATATs und mit geschickten kleinen Tricks wird einem die gigantische Größe des Todessterns nahezu greifbar verdeutlicht. Ich könnte mich jetzt noch ewig damit aufhalten, aber ich will es kurz und Prägnant auf den Punkt bringen: Rogue One ist dreckig, opulent und hart! Trotz der Altersfreigabe ab zwölf Jahren hat der Film mich an die Authentizität dieses Krieges glauben lassen. Es ist eben eine Verschmelzung aus einem Kriegsfilm und Star Wars und der Krieg der Sterne stand niemals für einen hohen visuellen Gewaltgrad.

Die Handlung wird nur mit wenigen Verschnaufpausen erzählt. Irgendetwas ist immer am Kochen und die Figuren handeln schnell und treffen schnell Entscheidungen. Den ganzen Film geht es stetig darum Probleme zu lösen, wo Kampfkraft und Strategie gefragt sind. Wir lernen die Figuren durch ihre Interaktionen kennen und nicht durch elend lange Dialoge. Die Geschichte und Beweggründe werden zwar behandelt und einige Konflikte müssen auch bewältigt werden, aber im Fokus steht stets die Mission.

Rogue One A Star Wars StoryStar Wars: Rogue One – Kritik

Sie kämpfen weiter und das würde ich als legitimen Grund ansehen, das Wort EPISCH zu verwenden. Das Imperium dagegen wird mit vielen neuen Designs, Raumschiffen und Kampfeinheiten ausgestattet und man bekommt sogar einen Wink, wie genau die perfiden Ansichten und Methoden vom Imperium funktionieren. Sie sind hier nicht nur eine simple Supermacht, denn Rogue One hat das Imperium mit einen Teil mehr Persönlichkeit ausgestattet. Das selbe gilt für die Kultur der Jedi. Man gibt dieser Religion so viel mehr Substanz mit Monumenten, religiösen Zentren und deren Anbetern, dass sich so endlich ein Bild der Jedi abzeichnet, dass den ganzen emotionslosen Rat der Jedi-Vollspacken aus den Prequels die Stirn bietet! Und ja, ich gehöre zu denen, für die die Prequels persönlich nicht zum Kanon dazu gehören.

Rogue One bietet auch Humor! Nicht so viel wie in Episode VII aber dafür zynischer und bissiger! Der Humor ordnet sich gut unter und passt sich dem Ton an und man ist glücklich zwischen all dem Bombast und Intensität auch mal kurz lachen zu dürfen.

Was mich allerdings erst in diese Euphorie versetzt hat, war das Finale. Meine Fresse, wie (und wieder verwende ich das Wort) EPISCH war das denn. Das Finale hat bis zum Abspann nicht mehr das Gaspedal losgelassen und war nicht irgendwie künstlich verlängert. Es hat einen mit so viel Feuer aus dem Film gelassen, dass ich nicht der einzige war, der im Kino (Zoo Palast Berlin) angefangen hatte zu klatschen (So was habe ich zuvor noch nie gemacht). Das Finale hat zwar einen Schönheitsfehler, aber den kann ich mit dem letztendlichen Resultat locker verschmerzen. Denn dieser Film hat genau das eingelöst, was ich mir seit dem ersten Trailer gewünscht habe. Der Film hatte den Mut aufs Ganze zu gehen und bewies mehr Rückgrat als Civil War dieses Jahr (Trotzdem ist Civil War ein toller Film, also dass wir uns da auch verstehen).

Rogue One - A Star Wars Story

Star Wars: Rogue One – Kritik

Was bleibt mir abschließend nun noch zu sagen? Darth Vader? Ja ich denke, dass ist es noch Wert.

Ey, das letzte mal, wo wir Vader auf der großen Leinwand sahen brannte er sich mit seinem NOOOOOOOOOO so in unsere Köpfe ein, dass es zu einem Meme wurde. Das kann man nun positiv oder negativ sehen, aber für mich hatte Vader damit einen Teil seiner Würde verloren. Ach nee warte – Die Prequels sind ja in meiner Welt nicht Kanon. Hui, Glück gehabt! Na, jedenfalls ist nun wieder DER Darth Vader zu sehen, der er sein sollte. Seine Bewegungen, die Gesten, die Sprache. Mir hätten die Tränen kommen können. So glücklich war ich, einen meiner Lieblingsbösewichte aller Zeiten endlich auf eine Respektvolle Weise im Kino zu sehen. Ich bin da eben ein Fanboy und man kann mich damit eben schnell ins Bot holen. Und wenn der Rest des Films dazu liefert, kann ich diesen Fanservice wesentlich besser genießen.

Das sollen meine Worte gewesen sein und ich weiß, dass ich sparsam mit Informationen zu den Figuren gewesen bin, aber das hätte den Rahmen gesprengt. Jede Figur hätte einen gleichgroßen Anteil an Gesprächsbedarf verdient. Ich werde diesen Film noch einmal sehen und lasse mir bis dahin noch Zeit für meine endgültige Wertung. Ich möchte den Film noch einmal auf mich wirken lassen und ich bin gespannt, ob er beim zweiten Mal meine Begeisterung aufrecht erhalten kann.

Bis dahin vergebe ich für Rogue One acht von zehn Punkten (8/10) mit einer starken Tendenz zu einer neun von zehn (9/10). Rogue One: A Star Wars Story ab 15. Dezember 2016 im Kino.

Wenn ihr den Film gesehen habt, wie fandet ihr ihn? Kommentiert gerne! Außerdem bieten wir wieder ein Gewinnspiel zum Film an. Hier geht es direkt auf die Gewinnspielseite.

https://www.youtube.com/watch?v=bGX7hfKv8eo

 

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