Der Dunkle Turm – Kritik

Der Dunkle Turm Kritik

Der folgende Beitrag wurde vom Gastautor Bruno (Hier geht es zu seinem Youtube Kanal) geschrieben.

„Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm.“

Nachdem ich nun vor ein paar Tagen noch vor Kinostart der Stephen King Adaption von Der Dunkle Turm die Bücher endlich fertig gelesen hatte, musste ich jeden Tag an diesen einen Satz denken. Ich muss zwar noch WIND lesen aber ich glaube davor widme ich mich erst einmal ES, um bis zum Kinostart auch etwas belesener zu sein, wie ich es beim Turm getan habe.

Der Dunkle Turm hat mich nun ein Jahr lang stets begleitet und ich bin mit dem letzten Revolvermann Roland Dechain durch Midwelt gezogen und nachdem ich mit ihm den Turm erreicht hatte, dachte ich von mir, dass der Film nun kommen könne. Nach den Büchern sollte der Film zu Der Dunkle Turm die süße Kirsche auf dem Eisbecher mit Sahne sein.

Ja Nee…

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OK, Ich denke es ist schon überall durchgesickert, was Kritiker und Zuschauer zu diesem Film zu sagen haben. Ich brauche hier niemanden auf die Folter spannen, denn es dürfte sowieso klar sein, dass ich diesen Film nicht lobpreisen werde. Ich meine selbst positive Kritiken zu Der Dunkle Turm, die sich online finden lassen, sind selten euphorischer als:

„Joa, der Film ist ganz OK. Kann man mal machen, wenn nix besseres läuft!“

Ich stehe ja auf viele Filme, die von der Kritik zerrissen wurden, aber wenn so etwas die Speerspitze der positiven Kritiken ist, dann wird es kritisch. Doch ich habe das alles ausgeblendet. Ich wusste über die 19% auf Rotten Tomatoes bescheid (Bei dieser Zahl musste King doch sicher grinsen) aber meine Ansprüche waren ohnehin nicht all zu groß. Gebt mir Roland und Elemente aus den Büchern. Dann wäre ich glücklich.

Tja, und jetzt muss ich mich leider wie eine verzogene Bratze aufführen, denn genau das habe ich bekommen aber zufrieden bin ich definitiv nicht. Denn dieser Film besitzt konzeptionelle Fehler, welche den dunklen Turm von einer Buchreihe mit unvorhersehbaren Wendungen, einzigartigen Charakteren und einer tiefgründigen Lore in eine langweilige, anspruchslose und herzlose Jung-Adult-Story verwandelt.

Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, wie sehr sich Bücher und Film unterscheiden oder welche Elemente sich überschneiden. Dafür wird es ein YouTube-Video auf meinem Kanal geben. Ich möchte lediglich beschreiben, warum der Film Der Dunkle Turm auch für Leute, die die Bücher nicht gelesen haben, das Geld einfach nicht wert ist.

Nun habe ich ja bereits gesagt, dass es sich um eine Jung-Adult-Story handelt und gegen diese Art von Geschichten bin ich ohne hin schon allergisch. Im Fokus der Handlung steht nicht der Revolvermann Roland sondern der Junge Jake Chambers und Roland ist nur ein Nebencharakter.

Jake hat das Shining und ist von Alpträumen einer fremden Welt geplant und von daher ziemlich verwirrt. Joa, das war es auch mit der charakterlichen Tiefe für den guten Jake. Ja, es wird in einem Shot angedeutet, dass er am Tod seines Vaters zu knabbern hat aber das zählt nicht, wenn es einfach wie ein Alibi eingeschoben ist, nur um charakterliche Komplexität vorzutäuschen.

Jake tut nichts um für den Zuschauer irgendwie interessant zu sein. Diese Trantüte latscht lediglich verwirrt durch die Weltgeschichte und hat zu jedem Zeitpunkt nur absolutes Glück, dass er hier nicht sein Leben verloren hat. Er trägt nichts zu seinem Bestand in der Geschichte bei und ist lediglich ein ein Grund für den Revolvermann und dem Mann in Schwarz sich um ihn zu zanken.

Der Mann in Schwarz Walter möchte nämlich Jake, da sein Shining-Level offenbar over 9000 ist, für die Zerstörung des Turms nutzen um damit alles Leben im Multiversum zu vernichten. Warum? Ja keine Ahnung. Er ist einfach ein ganz böser Dude und Rolands Motiv ist ganz simpel Rache an Walter.

Der Dunkle Turm Kritik

Ich habe ja den Vorteil die Bücher gelesen zu haben und kann mir die Hintergründe zu mindest in den Film künstlich rein denken aber ich will gar nicht wissen, wie unglaublich austauschbar und belanglos so etwas auf Buchunkundige wirken muss. Noch mehr verärgert mich da, dass dieser Film die Geschichte oder die Lore um den Turm nicht in irgendein interessantes Licht zu rücken versucht. Ich denke nicht, dass irgend jemand nach diesem Film sich wünscht, die Bücher unbedingt zu lesen. Im Gegenteil! Die meisten werden beim Turm jetzt nur noch die Augen verdrehen.

Aber was ist denn mit dem dunklen Turm an sich? Was für eine Rolle spielt der dunkle Turm im Film zu Der Dunkle Turm? Tja, habt ihr die Trailer gesehen, habt ihr damit auch alle Szenen mit dem dunklen Turm in einen Shot gesehen. Kein Witz. Der dunkle Turm ist einfach so ein Ding irgendwo im Nirgendwo. Absolut uninteressant!

Das Editing ist mit der kurzen Laufzeit ebenfalls viel zu schnell für das moderne Kino. Man hat sich einfach an zwei Stunden Filme gewöhnt und dieser Film fühlt sich durch die dürftigen Effekte auch lediglich nur wie ein TV-Pilot an. 

Ich hasse diesen Film – Aber ja, ich möchte wenigstens ein paar Dinge erwähnen, die mir gefallen haben. Ist nicht viel aber immerhin. Ich mochte Idris Elba als Roland und Metthew McConaughey als Mann in Schwarz. Sie haben eine solide Show abgeliefert und für wenige Sekunden war deren Chemie durchaus akzeptabel. Noch dazu gab es ein paar ruhigere Szenen mit Roland in New York, welche mich durchaus lachen ließen aber sicher auch nur, weil es Erinnerungen an die Bücher geweckt hatte. Mochte ich sonst noch was? Hmm, Rolands Theme war ganz Okay. Joa.

Ich habe mich wirklich auf den Film gefreut, aber meine Begeisterung für den Turm konnte nicht gesteigert werden. Ich hatte nicht die größten Erwartungen, aber da mich auch die Revolver-Szenen unbeeindruckt ließen, bleibt mir nicht wirklich viel um zum Kauf der Kinokarte eine Empfehlung auszusprechen.

Ich vergebe 3/10 Punkten.

Der obige Beitrag wurde vom Gastautor Bruno (Hier geht es zu seinem Youtube Kanal) geschrieben.

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