Tolkien Kritik – Ein schöner aber unvollendeter Film über den Herr der Ringe Autor

Tolkien Herr der Ringe Nicholas Hoult Kritik irgendwie nerdig

Tolkien – der Film über den Autor von Der Hobbit, der Herr der Ringe und das nach seinem Tod von seinem Sohn Christopher veröffentlichte Silmarillion (die Bekanntesten) zeigt ein Teil seines Lebens aus seiner Kindheit, seiner Jugend und seiner Zeit im Krieg. Warum ich im Titel schrieb, dass der Film schön aber unvollendet ist, werde ich ausführlich in der folgenden Kritik erläutern. Zuerst möchte ich jedoch, was für meine Kritiken sicher etwas ungewöhnlich erscheint, auf den schönen Soundtrack aufmerksam machen.

Tolkien Kritik mit Nicholas Hoult irgendwie nerdig

Wer die Herr der Ringe Filme kennt, weiß von den schönen elbenweichen Klängen einzelner Sequenzen. Bei diesem Soundtrack zu “Tolkien”, von Thomas Newman komponiert, erkennen wir die samtweichen und melodischen Klänge wieder.

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Mehrmals traten mir Tränen in die Augen als ich Tolkien im Kino schaute. Nicht nur wegen der ergreifenden Szenen, sondern auch wegen dem schönen Score im Hintergrund. Dieser Soundtrack ist ein Muss für Filmmusik-Liebhaber!

Jetzt kommen wir aber zur Handlung von Tolkien. Worum geht es nun da?

J. R. R. Tolkien – John Ronald Reuel Tolkien sehen wir in den ersten Sequenzen im ersten Weltkrieg, in einem der Schutzgräben. Die Szene ähnelt stark der “Niemandsland” Szene aus dem Film Wonder Woman – Und ja wirklich, diese hat mich hart an Wonder Woman erinnert. Es waren so viele ähnliche Bilder dabei.

Tolkien Kritik mit Nicholas Hoult irgendwie nerdig

Tolkien geht es nicht wirklich gut, er ist krank und am Ende seiner Kräfte. Währenddessen sehen wir Rückblenden zu seiner Kindheit, seinem Bruder, seiner Mutter und wie er als Teenager in der Schule aufwächst, wie er sich andere Künstler als Freunde sucht: Einen Maler, einen Komponisten, einen Lyriker.

Zu seiner Zeit waren Künstler nicht hoch angesehen, es galt als brotlose Kunst. Nun ja, in vielen Augen ist sie das heute immer noch. Doch damals war es noch etwas gänzlich Anderes. Tolkien und seine Freunde wurden auf die Schule geschickt, um für sie vorbestimmte Berufe zu erlernen. Berufe, die sie gar nicht gerne anstrebten. Und so verbündeten sie sich zu einem kleinen Künstlerclub, mit dem sie sich in ihrer Freizeit in ihre Fantasiewelten flüchteten und viel Zusammenhalt erleben.

Mehr möchte ich noch gar nicht erzählen. Mehr werdet ihr ab dem 20. Juni 2019 im Kino erfahren.

Wenn ich also die einzelnen Lebensetappen von Tolkien im Film beobachtet habe, so sehe ich immer wieder Parallelen zu seinen Werken. Zum Beispiel die Freunde, mit denen er die Schulzeit verbrachte oder seine erste große Liebe und die Geschichten, die er mit ihr verband. Die Leidenschaft zu den Sprachen und vor allem den Sprachen, die er seit seiner Teenagerzeit erfand.

Tolkien Kritik Nicholas Hoult irgendwie nerdig

Viele Zitate im Film, erinnern an Phrasen aus den Büchern der Hobbit oder der Herr der Ringe. Der Film möchte uns also zeigen, dass sein Leben seine Werke in großem Maße beeinflusst haben.

Das habe ich soweit auch verstanden und die Schauspieler Nicholas Hoult als Tolkien, Lily Collins als Edith Bratt oder die jungen und älteren Darsteller der Freunde von Tolkien, haben ihren Job großartig gemacht. In diesem Film ist mir erst aufgefallen, wie großgewachsen und ansehnlich Nicholas Hoult eigentlich ist. Soviel wie in diesem Film, hat man wohl selten von ihm gesehen und ich bin positiv überrascht von seiner schauspielerischen und emotionalen Leistung.

Tolkien Kritik mit Nicholas Hoult irgendwie nerdig

Ich selbst bin seit meiner Teenagerzeit (seit ich zwölf war) ein großes Fangirl von J. R. R. Tolkien und seiner Herr der Ringe Saga. Ich habe die Bücher geliebt, ich habe sie verschlungen und ich habe sogar später im Rahmen eines Rollenspiel-Projektes seine erfundene Sprache Sindarin etwas gelernt. Ich kann heute noch einige Sätze oder Grußformeln sprechen.

Seine Werke haben mich und mein Leben sehr beeinflusst und ich vergöttere diesen Mann. Für mich ist er unsterblich geworden.

Trotzdem finde ich den Film nicht ausreichend für das was er war und geschaffen hatte. Ich habe trotz der grandiosen schauspielerischen und musikalischen Leistung des Films deutlich mehr erwartet. Ich hatte das Gefühl, hier wurde sehr viel Material rausgeschnitten. Dem Streifen hätten zusätzliche dreißig Minuten sehr gut getan.

Tolkien Kritik mit Lily Collins und Nicholas Hoult

Ich gebe nur ein paar Stichpunkte ohne zu spoilern:

Was war jetzt genau los mit seiner Mutter?
Wo ist Professor Wright hin?
Was genau tat Edith, während Tolkien im Krieg war?
Was wurde jetzt genau aus Christopher? Warum wurde er nicht mehr gezeigt?
Was ist eigentlich mit dem Bruder von Ronald Tolkien passiert?
Und woran war der Vater denn überhaupt gestorben?

Es blieben soviele Fragen offen. Es schien so, als ging der Regisseur Dome Karukoski davon aus, dass der Zuschauer jegliche Biografie und jeden Wikipediaeintrag zu Tolkien schon im Voraus als Vorbereitung zum Film gelesen haben muss.

Tolkien Kritik irgendwie nerdig

Mich hätten noch soviele Dinge interessiert, die im Film einfach nur angeschnitten, aber nicht weiter geführt wurden. Genau das war letztendlich sehr schade und haben für mich einige Punkte Abzug in der Gesamtwertung gegeben.

Dazu muss ich auch sagen: Ein reiner Unterhaltungsfilm ist “Tolkien” wahrlich nicht. Ich würde ihn tatsächlich als Werk für Tolkienfans oder Fans der Herr der Ringe Bücher sehen, welche tatsächlich am Ende der Vorstellung nicht einmal erwähnt wurden. Es wurde nur auf die Hobbitbücher hingewiesen. Gab es hier Rechteprobleme? Wo doch die Herr der Ringe Reihe meines Erachtens viel bekannter war als das Hobbitbuch.

Tolkien Kritik irgendwie nerdig

Sehr schön fand ich die Frage, “Was nützt es ein Buch über Lyrik oder Fantasie-Geschichten zu veröffentlichen?” und die Antwort von Tolkien, die mich zu Tränen gerührt hat. Gerade mein Autorenherz ist dabei aufgegangen und ist Balsam für die Seele eines jeden Menschens, der gerne schreibt. Die Antwort könnt ihr selbst im Kino ab dem 20. Juni 2019 erfahren.

Im Gesamten gebe ich sieben von zehn Nerdmasken (7/10) . Leider läuft der Film nicht in den typischen Blockbuster-Kinosälen. Schaut doch gerne in euren kleineren Kinos vorbei. Es lohnt sich, wenn du Tolkienfan oder Fan von schönen gefühlvollen Arthouse-Filmen bist!

Tolkien Kritik Drache irgendwie nerdig

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Als Information zur Transparenz: Für eine Review habe ich eine Freikarte von 20th Century Fox erhalten. Ich Vollidiot, habe diese aber nicht mehr gefunden und demnach nicht eingelöst. Deshalb habe ich für den Film bezahlt. Trotz angebotene Freikarte ist meine Meinung gänzlich unbeeinflusst.

Bilder oben Copyright by 20th Century Fox

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