Guardians of the Galaxy Vol. 2 – Kritik (ohne Spoiler)

Guardians of the Galaxy Vol 2 Kritik mit Zoe Saldana als Gamora

Ich zittere. Meine Zunge will sich bewegen aber mein gesunder Menschenverstand hält die Zügel fest genug, damit mir nicht die Worte entgleiten, die mich die entgleisten Blicke sehen und hunderte metaphorische Klingen an meiner Kehle spüren lassen. Was würden sie tun, wenn ich es ihnen ins Gesicht sagen würde? Zu was wären sie fähig? Könnten sie es akzeptieren, wenn ich sagen würde…

Der erste Guardians of the Galaxy ist überbewertet!

Guardians of the Galaxy Kritik – Vorab ein Kommentar zu Teil 1

Ok, Spaß beiseite. Aber ja, in meinen Augen ist der von vielen als Lieblingssuperheldenfilm der Neuzeit betitelte Guardians of the Galaxy Vol.1 absolut durchschnittlich mit verheerenden Abzügen in der B-Note. Es hat mir einfach zu viel gefehlt, was mich daran hinderte den ersten Guardians of the Galaxy genau so zu lobpreisen wie der Rest des Internets. Es lag nicht nur am lächerlichen Bösewicht, sondern auch an den Figuren selbst. Starlord war ein charisma-loser Sprücheklopfer, dem Chris Pratt keine besondere Note verleihen konnte.

Guardians of the galaxy vol 2 Kritik mit Chris Pratt Zoe Saldana Karen gillan dave bautista drax rocket gamora starlord

Gamora blieb unspektakulär und wenig im Gedächtnis. Groot war zwar toll animiert aber -Ich bin Groot- ging mir schon nach der zweiten Sichtung auf die Nerven. Rocket war ein animierter Waschbär – mit Waffen -Joa. Sorry, aber sprechende CGI-Tiere, die mit Laser-Waffen rumballern hauen mich nicht sonderlich vom Hocker. Der einzige Lichtblick war für mich allerdings Drax!

Drax war clever geschrieben und wirklich sehr herzlich gespielt vom ehemaligen Wrestler Dave Bautista. Definitiv mein Lieblingscharakter neben Yondu aus dem ersten Teil. Alles in allem war der erste Teil pure Durchschnittskost, die beiden Avengers-Filmen in absolut jeder Kategorie unterlegen war.

OK, ich wische mir jetzt erst mal das metaphorische faule Gemüse ab, das ihr mir jetzt gegen den Kopf geworfen habt. Ich denke ihr werdet ab hier aufhören das Gemüse weiterhin zu werfen.

Guardians of the Galaxy Vol. 2 – Jetzt kommen wir zur Kritik

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Denn, Guardians of the Galaxy Vol. 2 ist einer der besten Superheldenfilme, die ich je gesehen habe. Leute, die Freude, die ich bei der Sichtung dieses Films empfunden habe, entspricht der, die bei Filmen wie Kingsman, Hot Fuzz oder The Lego-Batman Movie.

Mit diesem Film hat sich Disney/Marvel endgültig aus ihrem Tief gerettet und der qualitative Standard wie bei Thor 2, Antman und der erste Guardians of the Galaxy, wurde um Meilen angehoben. Neben nun den Avengers-Filmen und dem ebenfalls grandiosen Civil War hat Marvel einen weiteren Diamanten geschliffen, der auf ewig sich auch in meiner Ruhmeshalle einen Platz redlich verdient hat.

guardians of the galaxy  vol 2 Kritik michael rooker rocket Yondu

Alte Schwächen wurden ausrangiert und man hat sich glücklicherweise endlich dazu entschieden komplett auf Vollgas zu schalten. Was ich damit meine ist die Maschinengewehrartige Frequenz in der dem Zuschauer hier kreative und Einfallsreiche Bilder, eine interessante SciFi-Welt, fantastische Charaktere, nahezu immer zündende Gags und grandiose Actionsequenzen entgegen geschossen werden.

Es beginnt ja schon mit der Eröffnungssequenz, die uns einen tanzenden Baby-Groot zeigt, der er es trotz all meiner Zweifel geschafft hat, mich rührselig grinsen zu lassen. Anders als ich es befürchtet hatte, wird Groot nicht auf seinen pointlosen Oneliner – Ich bin Groot – reduziert. Nein, der Film schafft es einem kleinen Holzkopf eine richtige Persönlichkeit zu geben.

Guardians of the Galaxy Vol. 2 Kritik – Charakter

Dies kann ich auch über den ganzen Rest der Guardians sagen. In Vol. 2 wurde mir der seelische Schmerz von Rocket erst wirklich greifbar vor Augen geführt. Drax schießt hier natürlich den Vogel ab und haut einen trockenen Spruch nach dem anderen raus. Gamora weiß ebenfalls mehr zu überzeugen, da sie nun einfach wesentlich präsenter im Film ist und mit ihrer Schwester noch ordentlich Beef hat.

Guardians of the Galaxy Vol 2 Baby Groot

Familiäre Komplikationen gibt es im übrigen auch bei Starlord, was den Hauptfokuspunkt des Filmes bildet. Hierbei wird das Hauptmotiv verdeutlicht und dies ist die Beziehung von Vater und Sohn. Hier wird zwar ein sehr simpler und auch schon oft gesehener Konflikt hergestellt, der allerdings durch seine Inszenierung hervorragend erzählt wird.

Besonders Yondu und seine Weltanschauung und die Beziehung zu den Guardians ist dabei hervorragend gelungen. Yondu ist definitv der beste Charakter des Films. Abgerundet wird es durch einen Bösewicht, der marveluntypisch wirklich im Gedächtnis bleibt und in einer Form auftritt, die man so selten zu Gesicht bekommt.

Im Ganzen sind es die vielen Subplots, die dem Film sein Fleisch geben. Jede Figur hat ihre eigenen Konflikte welche der Film in einer perfekten Balance präsentiert. Nahezu jede Szene prägt sich im Kopf ein, da die visuellen und emotionalen Kontraste besser nicht hätten sein können. Hier sind wir auf einem dreckigen Ravager-Raumschiff und da sind wir auf einem Paradisgleichen Planeten.

Guardians of the Galaxy Vol 2 Kritik - Drax und Starlord

Guardians of the Galaxy Vol. 2 Kritik – Action und Effekte

Beeindruckend dabei sind auch die Special Effects, die meines Erachtens auch Doctor Strange in den Schatten stellt. Dieser Film kommuniziert stark über seine Bilder und selten denkt man sich beim Sehen: Dies und das kenne ich schon aus dem und den Film.

Jede Szene bietet so ihre eigenen kreativen Einfälle und der Film bietet so viele verschiedenen Winkel, Lichteffekte und Animationen, dass mir als Freund der visuellen Kreativität glatt die Spucke weg geblieben ist.

Der Absolute Gipfelpunkt bildet dabei das Finale wo der ganze dritte Akt, ähnlich wie bei Man of Steel, eine Actionorgie sondergleichen ist.

Was für viele sicher ein Wehrmutstropfen sein wird, ist dass der Soundtrack nicht so stark wie bei Vol. 1 ist. Bei all meinem Missfallen muss ich sagen, dass Vol. 1 einfach die besseren Lieder hatte. Dafür sind die Lieder aber auch nicht so übermäßig penetrant in dem Film eingearbeitet und ordnen sich eher dem Geschehen auf der Leinwand unter. So etwas ist mir lieber als noch in Vol. 1 oder Suicide Squad (Wobei die Lieder bei Suicide Squad bei weitem besser waren als der restliche Film).

Die wenigen Kritikpunkte, die ich dem Film anzurechnen habe, sind lediglich Kleinigkeiten und Dinge, bei denen ich gerne ein Auge zudrücke, wenn ich dafür tolle Szenen sehen darf, die ohne diese kleine Ungereimtheit nicht möglich gewesen wären.

Guardians of the Galaxy Vol 2 Kritik mit Karen Gillan als Nebula

Guardians of the Galaxy Vol. 2 Kritik

Das einzige, was mir da doch etwas zu sauer aufstößt, ist leider immer noch Chris Pratt als Starlord.

In meinen Augen ist er lediglich okay. Es schimmert einfach oftmals zu sehr durch, dass Chris Pratt nicht der größte Schauspieler unter der Sonne ist. Ihm fehlt einfach Charisma und er hinterlässt einfach nie so einen prägenden Eindruck wie ein Chris Evans, Robert Downey Jr. oder Chris Hemsworth. Da bin ich von Marvel Besseres gewohnt, da ja gerade die Wahl der Schauspieler schon immer eine der besten Eigenschaften Marvels war.

Guardians of the Galaxy Vol. 2 ist eine der besten Fortsetzungen aller Zeiten geworden, der seinen Vorgänger in jeder Hinsicht übertroffen hat. Die Charaktere sind wesentlich charismatischer, die Action ist bombastisch, die Gags zünden immer, wir haben endlich wieder einen guten Marvelbösewicht, dessen Existenz auch Gewichtung hat und noch dazu hat Marvel endlich mal etwas Rückgrat gezeigt, wenn es um ihre inhaltlichen Konsequenzen geht. Einzig der Soundtrack steht hinter dem Vorgänger, was aber mit Leichtigkeit zu verschmerzen ist.

Ich bin überaus zufrieden und blicke nun noch zuversichtlicher auf die Zukunft des MCU (Marvel Cinematic Universe)! Der Infinity War kann kommen.

Ich vergebe 9/10 Punkten! Was ist eure Meinung zum Film und werdet ihr ihn euch anschauen? Guardians of the Galaxy Vol. 2 läuft in Deutschland ab 27. April 2017 in den Kinos.

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5 replies on “Guardians of the Galaxy Vol. 2 – Kritik (ohne Spoiler)”
  1. says: Danny

    Also ich muss sagen, dass ich den ersten wesentlich besser fand. In Vol. 2 fand ich viele Witze erzwungen und um Charakterentwicklung wurde sich zwar bemüht, man ist allerdings an der Oberfläche stehen geblieben. Technisch war er natürlich super, aber das sind die meisten Marvel Filme. Insgesamt die beste Space Opera dieses Jahr, aber da kommt ja noch Valeria und Star Wars: The Last Jedi

  2. says: Pixelex

    Guter Bericht.. danke!
    Dem Kritikpunkt mit Chris Pratt stimme ich voll und ganz zu! Genauso geht es mir auch mit Chris Pine als Captain Kirk in den neuen Star Trek Filmen. Nein nein nein das passt einfach nicht! XD

    1. says: Bruno

      Vielen Dank.
      Ich war auch skeptisch was Pine angeht aber ich war überrascht, wie verdammt gut er mir doch gefallen hat.
      Hab an ihm als Kirk nichts auszusetzen. Hoffe er enttäuscht auch in Wonderwoman nicht!

      1. says: Pixelex

        Ja, manchmal muss man sich einfach im Laufe der Zeit daran gewöhnen. Fand anfangs den Spock auch merkwürdig. Zachary Quinto war für mich einfach nur der Bösewicht aus der Heroes Serie. XD

        Mittlerweile aber klar, der passt super dazu.

        Was mir gerade noch einfällt.. Vin Diesel leiht ja anscheinend Groot seine Stimme. Aber hey, wie geil würde er zu Drax passen, der sieht doch sowieso schon so aus. XD

  3. says: Pia

    Hallo Leute. Falls jemand technische Probleme beim kommentieren hat, bitte eine Nachricht über das Kontakt Formular. Das wäre toll. So kann ich den Fehler vielleicht finden :)

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