Danke Mom!

Ich möchte meinen ersten Blog-Beitrag meiner Mom widmen. Ich möchte deshalb über sie schreiben, weil sie eigentlich maßgeblich zu dieser Blogseite beigetragen hat. Nicht nur eigentlich, sondern sehr wohl deshalb, weil sie mich damals in meiner Kindheit absichtlich und gerne mit dem Thema neueste Technik und Computer in Verbindung brachte. Das war vor 20 Jahren nicht selbst verständlich und für eine Frau sowieso nicht.

Eigentlich ist meine Seite noch nicht ganz fertig. Ich wollte erst nach fertigem Design mit dem Bloggen anfangen. Heute ist aber der 15. November 2014. Vor genau sieben Jahren erlag meine Mutter dem Krebs, der erst sehr sehr spät diagnostiziert wurde. Es war mehr ein plötzlicher als ein absehbarer Verlust. Abschiedsworte gab es deshalb nicht.

Meine Mutter zog mich alleine auf und war in vielerlei Hinsicht sehr Technik interessiert. Wir hatten schon recht früh einen PC zu Hause gehabt. Ich glaube, da war ich sieben oder acht Jahre alt. Den Sega Mega Drive hatte ich auch schon zu Hause und wurde fleißig von mir bespielt.

Sie selbst sammelte die Computer Bild ab dem ersten Heft und lernte so selbstständig immer besser mit dem Computer umzugehen. Irgendwann baute sie sogar ihren eigenen Desktop PC zusammen und lernte kontinuierlich dazu.

Dass ich da natürlich viel aufgeschnappt hatte, war selbstverständlich.

Als ich ungefähr zwölf war, hatte meine Mutter den damaligen eigens für Kinder entwickelten Provider “Fun Online” für mich installiert. Sagt euch das noch was?  Vielleicht ist es noch einigen bekannt. Später wurde der Provider zur Website umstrukturiert aber wurde wenige Jahre danach wieder aus dem Netz genommen.

Fast parallel mit dem Alter von ungefähr fünfzehn kam meine Mom mit einer Zeitschrift und einer kostenlosen Demo Version von Meridian 59 nach Hause. Für diejenigen die das Spiel nicht kennen gelernt hatten: Es ist sozusagen noch der Vorgänger zu World of Warcraft und noch vor Everquest. Mit einer mehr als sehr anfänglichen einfachen 3D Grafik (die NPCs ähnelten eher Pappaufsteller) konnte man online mit ungefähr hundert Spielern auf einem Server zocken.

Ab diesem Zeitpunkt war es um mich geschehen! Nicht nur fantastische Bücher,  Konsolengames und Buffy hatten mein Leben bereichert, sondern ab dem Zeitpunkt auch Computer Online Spiele bzw. MMOs.

Früher hatte ich mich geschämt für meine etwas “andersartigen” Hobbies und wurde oft komisch angeguckt oder mit seltsamen Sprüchen konfrontiert. Aber in den letzten 15 Jahren hatte sich die Welt deutlich gewandelt. Die Kinder wachsen heute mit Smartphones und Tablets auf. Videospiele sind richtig populär geworden. Der Nerd wird nicht mehr nur als Nerd gesehen, sondern hat viele Facetten und Eigenheiten. Ja er kann sogar gepflegt das Tageslicht betreten und durchaus gesellschaftstauglich sein.

Ich freue mich über die neuen Ansichten der Gesellschaft und die Entwicklung. Auch wenn sie dahingehend in einigen Punkten doch etwas erschreckend ist. Aber darauf möchte ich in einem anderen Beitrag näher eingehen.

Ich danke dir, Mom, für deine Ideen, deine Offenheit und deine Unterstützung. In den letzten sieben Jahren hat sich noch viel in der Internetwelt getan. Schade dass du es nicht mehr miterleben konntest. Es hätte dir sicher gefallen.

In liebevoller und dankbarer Erinnerung

Deine Tochter Pia

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