Thunderbolts Kritik: Schmerz, Humor und echter Menschlichkeit

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Gestern war ich endlich im Kino und hab mir Thunderbolts angeschaut – und wow, was für ein Ritt! Wie immer ist der folgende Text ohne Spoiler!

Der Film kommt von Regisseur Jake Schreier (kennt man zum Beispiel von der Serie Beef) und den Drehbuchautoren Joanna Calo und Eric Pearson. Thunderbolts bringt ein paar altbekannte MCU-Gesichter zusammen – aber auf eine ganz andere Art, als man es sonst gewohnt ist.

Mit Thunderbolts bringt Marvel einen erfrischend unkonventionellen Beitrag ins MCU, der sich von der üblichen Superheldenformel abhebt. Thunderbolts fokussiert sich auf eine Gruppe gebrochener Antihelden, angeführt von Yelena Belova (Florence Pugh), die nach ihrem Platz in einer Welt sucht, die sie geformt, aber nie geheilt hat.

Yelena im Zentrum: Trauer, Trauma und Transformation

Yelena, einst trainierte Killerin, ist nach dem Verlust ihrer Schwester Natasha Romanoff innerlich zerrissen. Pugh verleiht der Figur eine beeindruckende Tiefe, indem sie Yelenas Schmerz und ihre Suche nach Sinn authentisch darstellt. Ihr emotionaler Bogen, der sie durch persönliche Abgründe führt, ist das Herzstück des Films und sorgt für mehrere bewegende Momente. 

Gebrochene Helden und eine neue Dynamik

Neben Yelena treten weitere komplexe Charaktere in Thunderbolts auf:

  • Bucky Barnes (Sebastian Stan), der sichtlich gelangweilt von seiner politischen Karriere ist und wieder einen Abstecher in den „Außendienst“ macht. 

  • Bob (Lewis Pullman) ein neuer, geheimnisvoller Charakter, dessen innerer Konflikt zentrale Themen wie mentale Gesundheit und Selbstakzeptanz beleuchtet.

  • John Walker (Wyatt Russell), einst der nächste Captain America, aber gescheitert durch seinen fragwürdigen Charakter und gebeutelt durch eigene Familienprobleme.

  • Ava Starr / Ghost (Hannah John-Kamen), bekannt aus Ant-Man and The Wasp mit Fähigkeiten der Unsichtbarkeit und das Gleiten durch Wände und Gegenstände. Auch sie ist gebrochen durch Isolation, lebendes Versuchsobjekt und geprägt von Schmerzen durch ihre vergangene Instabilität ihrer Kräfte.

  • Red Guardian / Alexei (David Harbour), Ziehvater von Yelena und Natasha, der in der Vergangenheit als russischer Supersoldat tätig war und trotz äußere humorvolle Fassade auch innere Themen zu bewältigen hat.

Die Interaktionen innerhalb des Teams sind geprägt von Humor, Schmerz und einer gemeinsamen Suche nach Erlösung. Florence Pugh hat als Yelena meiner Meinung nach eine hervorragende schauspielerische Leistung hingelegt. Von Hannah John-Kamen als Ghost hätte ich gerne mehr gesehen.

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Der neue Charakter Bob als Einführung empfand ich als spannend und möchte von ihm unbedingt mehr sehen. Was für eine Rolle er genau in diesem Film gespielt hat, werde ich aus Spoilergründen nicht verraten. 

Handwerklich stark: Echte Stunts und visuelle Highlights

Schreier setzt auf praktische Effekte und echte Stunts, was dem Film eine greifbare Authentizität verleiht. Sebastian Stan betont, dass viele Actionszenen ohne CGI umgesetzt wurden, was besonders in den intensiven Kampfszenen spürbar ist . Die visuelle Gestaltung, unterstützt durch den Soundtrack von Son Lux, schafft eine Atmosphäre, die sowohl düster als auch hoffnungsvoll ist.

Sidefact am Rande: Wusstet ihr, dass ab 2026 endlich bei den Acadamy Awards eine neue Kategorie „Stunts“ eingeführt wird? Film- und Serienfans und Filmschaffende haben lange dafür gekämpft, dass auch Stuntmen, Stuntwomen und Stuntkoordinatoren- und techniker geehrt werden und Oscars gewinnen dürfen! 

Mein Fazit:

Thunderbolts ist nicht nur Action. Der Film hat auch sehr viel Herz. Ich hatte dreimal Pipi in den Augen, ja das war wirklich so. Es geht um Trauer, Schuld, zweite Chancen und darum, wie schwer es sein kann, seinen Platz in der Welt zu finden. Und trotzdem gibt’s auch witzige Momente – Marvel eben. Nur diesmal fühlt es sich echter und emotionaler an, auch wenn die schwierigen Themen noch sehr an der Oberfläche kratzen.

Ich fand den Film unglaublich unterhaltsam und spannend. Keine Sekunde Langeweile, tolle Figuren, schöne Kämpfe und eine Message, die hängen bleibt. Wenn du Lust auf einen Marvel-Film hast, der seit Endgame endlich wieder bewegt und mitreißt – dann ab ins Kino! 

Thunderbolts gibt es seit dem 01. Mai 2025 im Kino und ich vergebe 8 von 10 Nerdsternen.

P.S. Ich habe übrigens bisher alle Marvel Filme und Serien gesehen, außer Captain America Brave New World. Neben vereinzelten schlechteren Serien und ein paar flacheren Filmen ordne ich Thunderbolts in der oberen Kategorie ein und bin wirklich positiv überrascht gewesen. Ich ging aber auch mit sehr niedrigen Erwartungen in den Film. 

 

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